Kein Respekt mehr vor Tieren und der Natur!

Tote Ringelnatter und Feuersalamander an Warnschildern im Landkreis Forchheim aufgehängt

Foto © LBV KG Forchheim
Foto © LBV KG Forchheim

Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) FO hat im Februar 2025 zusammen mit der Gemeinde Eggolsheim auf der Verbindungsstraße Tiefenstürmig – Dürrbrunn im Landkreis FO zwei Schilder „Achtung Feuersalamander – langsam fahren“ aufgestellt. Zusätzlich wurden vom LBV FO Blinklichter angebracht, um zusätzlich für Aufmerksamkeit zu sorgen. Grund war, dass hier Feuersalamander im späten Winter und Herbst über die Straße wandern und viele von ihnen überfahren werden.

 

Der Feuersalamander wird in der sog. „Roten Liste Bayern von 2016“ als „gefährdet“ geführt – allerdings könnte sich die Bestandssituation drastisch verschlechtern, denn mit dem Hautpilz „Bsal“ ist für die Lurche eine weitere Gefahr hinzukommen. Der Pilz greift die Haut des Salamanders an, sie trocknet aus und meist stirbt er daran. Bisher ist dem LBV FO „Gott sei Dank“ noch kein Nachweis bekannt. In den westlichen Bundesländern und in den Niederlanden hat der Pilz zu einem regelrechten Einbruch der Population geführt.

 

Um die Situation des Lurches oberhalb von Tiefenstürmig zu verbessern, haben sich Naturfreunde vor Ort zur Aufgabe gemacht, die Straße, einschl. der Seitenstreifen nach dem mittlerweile sehr seltenen Feuersalamander abzusuchen, um ihnen sicher über die Straße zu helfen.

 

Am 26.05.2025 erreichte Helmut Schmitt, Vorsitzender des LBV FO, die Nachricht, dass an einem der beiden Schilder eine Ringelnatter „aufgehängt“ worden ist. Die Ringelnatter ist eine heimische Schlange, die ebenfalls in der Roten Liste Bayern als „gefährdet“ geführt wird. Hintergrund ist hier der immer stärker schwindende Lebensraum - insbesondere Feuchtgebiete, Auen und naturnahe Gewässer. So schockierend dies war, sollte es noch übertroffen werden. Denn an dem anderen Schild befand sich ein „aufgehängter“ Feuersalamander. Der Gipfel war dann, dass an dem Schild mit der Ringelnatter, zusätzlich ein Feuersalamander hing!

 

Wer mach so etwas? Was ist die Motivation dahinter? „Hat der Mensch denn überhaupt keine Ehrfurcht mehr vor der Kreatur?“ “Wir gehen davon aus, dass es zwei verschiedene Feuersalamander waren“, so Helmut Schmitt, und sie waren wohl schon tot – aber trotzdem ein sinnloser, makaberer Akt!

Feuersalamander © Armin Erndt
Feuersalamander © Armin Erndt

Übrigens:

Der LBV hat sich, zusammen mit dem BN (BUND Naturschutz in Bayern e.V.) und LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V.), vier Jahre Lang in einem Artenhilfsprogramm für den Feuersalamander eingesetzt. Ein Bericht darüber ist hier zu finden:

https://www.lbv.de/news/details/vier-jahre-fuer-den-feuersalamander-naturschutzverbaende-erzielen-erfolg-im-artenschutz/