Nisthilfen jetzt anbringen

Günther Eichler (links) gab wertvolle Tipps rund um Nistkästen
Günther Eichler (links) gab wertvolle Tipps rund um Nistkästen

Der Landesbund für Vogelschutz rät allen Naturfreunden, jetzt die Nistkästen zu reinigen. Die alten Nester sollten mit einer Spachtel sauber entfernt und mit einem Handbesen nachgekehrt werden. Eine Desinfektion ist nicht erforderlich. Bei stark verschmutzten Nistkästen sollten diese mit klarem Wasser ausgewaschen werden. Wer noch neue Nistkästen aufhängen will, kann das jetzt noch gut tun. Jetzt ist die Zeit, in der die Vögel ihre neuen Brutquartiere heimsuchen und ihre Reviere abstecken

 

Die beste Zeit, Nistkästen aufzuhängen und zu reinigen ist eigentlich der September. Der Vogelnachwuchs hat den Nistkasten bereits verlassen und Mäuse und Siebenschläfer, die unsere Nistkästen im Winter als Schutz vor Schnee und Eis gerne nutzen, sind zu der Zeit noch nicht eingezogen. Viele Vogelarten übernachten auch gerne im Winter in den Nistkästen.

 

Der LBV informierte bei zwei Veranstaltungen über die richtige Anbringung der Nistkästen und die fachgerechte Reinigung. Eine fand im Forchheimer Kellerwald statt und eine in Sollenberg bei Gräfenberg. Bei beiden Terminen wurden insgesamt 30 Nistkästen aufgehängt. Diese sind vornehmlich für den Wendehals und den Gartenrotschwanz gedacht, die mittlerweile zu den stark bedrohten Arten gehören. Der LBV wurde bei dieser Aktion von der Unteren Naturschutzbehörde unterstützt, die einen Betrag zur Verfügung stellte, mit dem diese Nistkästen erworben werden konnten. Daher unser herzlicher Dank an die UNB Forchheim.

 

Es wurden verschiedene Nistkastentypen vorgestellt, vom Schleiereulennistkasten über den Wendehalsnistkasten bis zur Blaumeisenbruthöhle wurde alles erklärt und beschrieben. Die interessierten Zuhörer konnten sich Infomaterial über die verschiedenen Nistkastentypen und Einfluglochdurchmesser mitnehmen. Der Durchmesser des Einflugloches bestimmt mit, wer den Kasten beziehen soll. Besonders bewährt haben sich Holzbetonnistkästen, die sehr langlebig sind. Es wurde auch verschiedenes Buchmaterial vorgestellt. Besonders empfohlen wurde das Buch „Nisthilfen für Vögel“ von Klaus Richarz und Martin Hormann, das im Aula-Verlag erschienen ist. Hier wird ausführlich beschrieben, wie man es richtig macht.

 

Generell sollten Nistkästen möglichst in einer Höhe von zwei bis drei Metern angebracht werden. Dazu werden Aluminiumnägel verwendet, um den Baum nicht zu schädigen. Das Einflugloch sollte nicht nach Westen ausgerichtet sein und der Kasten nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt sein. Für einige Vogelarten empfiehlt es sich, ein paar Nistkästen erst im April aufzuhängen. So kommt beispielsweise der Trauerschnäpper oder der Gartenrotschwanz erst im späten April oder im Mai aus dem Winterquartier zurück und finden dann allzu oft geeignete Nistkästen schon besetzt vor.

 

Nistkästen in seinem eigenen Garten aufzuhängen ist ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der Vogelwelt. Leider verschwinden immer mehr alte Bäume, besonders Obstbäume, aus unseren Gärten und unserer Agrarlandschaft. Genau diese brauchen aber unsere Insekten zur Existenz und unsere Vögel, um in deren Höhlen zu brüten.

 

Hier geht es zum Bericht der Nordbayerischen Nachrichten...